Montag, 3. August 2015

[Gastbloggerin Tina] Was Frauen wollen - Karriere und Kind!




 Was Frauen wollen - Vollzeit-Mutti oder Karrierefrau mit Kind?

Frauen können heute sein, was sie wollen - so scheint es zumindest. Rechtfertigen müssen sie diesen Schritt trotzdem.





Ich dachte immer, dass ich ziemlich genau weiß, was ich will. Karriere klar, wie auch immer man das jetzt genau definiert. Spaß im Job, das war mir wichtig. Anerkennung auch, natürlich. Und das Gefühl, etwas zu schaffen und - im Idealfall - auch noch etwas zur öffentlichen Meinung beizutragen. Ein Kind würde da auf jeden Fall auch Platz haben, da war ich mir sicher. Schließlich hat man heute doch alle Möglichkeiten, oder? Es gibt Elterngeld, die Regierung treibt den Kita-Ausbau stetig voran (so verspricht sie es zumindest immer), meine Eltern und Schwiegereltern wohnen nur ein paar Autominuten von uns entfernt. Das dürfte ja wohl zu stemmen sein. So die Theorie.


Und dann bekam ich ein Kind.


Alles war auf einmal anders. In der Theorie hatte ich das gewusst, hatte mich im Vorfeld informiert und viel gelesen. Und dann war da dieses kleine Menschlein, das sich an Pläne so gar nicht halten wollte. Wie sehr ein Kind alles durcheinander wirbeln kann, das war mir nicht klar. Da ist es, dieses große, lang herbeigesehnte Geschenk, und auf der anderen Seite das alte Leben, das mal eben komplett aus den Fugen gerät.


Und wäre das alles nicht schon verwirrend genug, waren da auf einmal die Zweifler und Nörgler, die alles besser wussten. Die fragten: „Wie, Du willst nach einem Jahr wieder arbeiten gehen?“ „So klein und schon in die Kita? Also, ich könnte das nicht…“ „Hast Du nicht Angst, dass Du bei ihren ersten Malen nicht dabei sein wirst? Den ersten Schritten, dem ersten Drei-Wort-Satz?“ „Willst Du das wirklich?“


Auf der anderen Seite standen Freundinnen, die sich bewusst entschieden hatten, mit dem arbeiten noch zu warten und zwei oder sogar drei Jahre zu Hause bei ihren Kleinen zu bleiben. Auch bei ihnen standen die Zweifler und Nörgler auf einmal auf der Matte, die es besser wussten. „Du willst so lange aussteigen? Hast Du nicht Angst, den Anschluss zu verpassen?“ „Und dafür hast Du studiert?! Um Hausfrau und Mutter zu sein? Ich könnte das nicht.“ „Mal ehrlich, willst Du das wirklich?“


Und da saßen wir nun, mit unseren Plänen, die doch eigentlich so gut klangen. So lange, bis die Zweifler und Nörgler mit ihren Fragen kamen. Die es schafften, dass man plötzlich ein kleines zweifelndes Männchen im Ohr sitzen hatte, dass die eigene Entscheidung in Frage stellte. Das flüsterte: „Was willst Du wirklich?“


Ich habe an meinem Weg festgehalten, bin nach einem Jahr wieder arbeiten gegangen und habe es nicht bereut. Weil ich das so wollte. Meine Tochter geht gerne in die Kita, liebt ihre Erzieherinnen und entwickelt sich prima. Ich arbeite, weniger zwar als früher, aber wenn ich an meinem Schreibtisch sitze und tue, was ich schon immer gern getan habe, dann fühle ich mich irgendwie frei. Die Zeit mit meiner Kleinen genieße ich dafür umso mehr.


Das zweifelnde Männchen in meinem Ohr ist trotzdem nie ganz weg. Ob die Zweifler und Nörgler daran Schuld sind? Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich tut es aber auch nichts zur Sache.


Danke liebe Tina für diesen tollen Beitrag -  Schön, dass du deinen Weg gefunden hast und Zweifeln ist normal, wir sind nicht nur Mamas, sondern Menschen ;)  

1 Kommentar:

  1. Ein "Gefällt mir-Button" fehlt hier. Ich hätte ihn sofort gedrückt.

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