Mittwoch, 30. Juli 2014

Das Stillen klappt nicht - was nun?

Heute gibt es einen weiteren Beitrag zum Projekt "1.000 Tage Ernährung"



Im letzten Beitrag haben wir euch geschrieben, welche Vorteile das Stillen mit sich bringt. Aus verschiedenen Gründen kann es aber sein, dass es entweder mit dem Stillen nicht klappt, oder man sich einfach nicht wohl damit fühlt.
Wie gut, dass es da dann Alternativen gibt. Wir möchten euch heute ein wenig über Milchnahrung informieren, da es auch hier unterschiedliche Typen gibt:


Pre-Nahrung – Anfangsmilch von Geburt an:
Pre-Nahrungen eignen sich als alleinige Nahrung von Geburt an oder auch zum Zufüttern. Sie enthalten Milchzucker (Laktose) als einziges Kohlenhydrat und sind ähnlich dünnflüssig wie ihr Vorbild Muttermilch. Deshalb darf das Baby – wie auch bei Muttermilch – so viel und so oft trinken, wie es möchte.
1er-Nahrung – wenn Pre-Nahrung nicht mehr ausreicht
Wenn das Baby von einer Pre-Nahrung nicht mehr satt wird, stellet man  auf eine Säuglingsmilchnahrung der Stufe 1 um. 1er-Nahrung enthält neben Milchzucker auch einen Stärkeanteil und ist dadurch sämiger und sättigt besser. Auch 1er-Nahrung ist von Geburt an als alleinige Nahrung geeignet.
2er-Nahrung – Folgemilch für den Hunger nach dem 6. Monat
Auch wenn das Baby jetzt schon ein halbes Jahr alt ist, ist Muttermilch oder Milchnahrung immer noch ein wichtiger Teil von Babys „Speiseplan“. Wenn das Kind nach dem 6. Monat von einer 1er-Nahrung nicht mehr richtig satt wird, kann man auf eine 2er-Nahrung umsteigen. So bekommt das Baby auch im Beikostalter die wichtigen Milchmahlzeiten, die genau auf seine Bedürfnisse abgestimmt sind.
3er-Nahrung – Folgemilch für den Entdecker-Appetit ab dem 10. Monat
Ab dem 10. Monat ist eine Folgemilch der Stufe 3 besonders gut sättigend und leicht bekömmlich, wenn das Kind immer mehr Energie braucht.

Was neu für mich war, es gibt für Kleinkinder spezielle Milch:

Kindermilch – ab 1 Jahr, wenn die Welt erobert wird
Für die Zeit nach dem ersten Geburtstag gibt es Kindermilchen. Sie sind im Eiweißgehalt genau an dieses Alter angepasst und liefern auch wichtiges Jod und Eisen – damit dem gesunden Großwerden nichts im Wege steht.
Kindermilch – ab 2 Jahren für die Abenteurer
Ab 2 Jahren gibt e Kindermilch 2+ ein altersgerechtes Milchgetränk, das prima zu einem gesunden Frühstück oder Abendbrot passt.
Wir werden demnächst die Kindermilch testen. Habt ihr schon Erfahrungen damit?
Ab und an bin ich mir nämlich auch unsicher, ob die gute Muttermilch der flotten Lotte noch ausreicht...

Ein Aspekt, der bei der Säuglingernährung noch wichtig ist: Ein Baby mit Allergierisiko!

Wenn das Kind allergiegefährdet ist, sollte man es am besten 4–6 Monate vollstillen, denn Muttermilch ist der beste Schutz vor Allergien wie wir wissen. Wenn man allerdings in dieser Zeit nicht oder nicht voll stillt, empfiehlt sich die Ernährung mit einer HA-Anfangsnahrung. HA steht für HypoAllergen und bedeutet, dass das Eiweiß in kleinere Stücke gespalten (hydrolysiert) ist. Auf die kleineren Eiweißstücke reagieren Babys viel seltener allergisch.

HA Pre-Nahrung – von Geburt anHA Pre-Nahrungen mit schonend gespaltenem Eiweiß eignen sich als alleinige Nahrung von Geburt an oder auch zum Zufüttern. Sie enthalten nur Laktose. So kann die HA Pre-Nahrung wie Muttermilch so oft und so viel gefüttert werden, wie das Baby Appetit hat.
Wenn das Baby von einer HA Pre-Nahrung nicht mehr satt wird, stellt man am besten auf die HA-Nahrung der Stufe 1 um. Diese ist sämiger und sättigt besser. Auch HA 1er-Nahrung ist von Geburt an als alleinige Nahrung geeignet.
HA-Folgenahrung – nach dem 6. Monat
Für die allergenarme Ernährung nach dem 6. Monat gibt es HA-Nahrungen der Stufe 2, und ab dem 10. Monat ist eine HA-Nahrung der Stufe 3 besonders gut sättigend.   Anschaulich und hilfreich finde ich diese Grafik, den Ernährungsplan für Babys:


Ich hoffe, dass Milupa und ich euch ein wenig durch den Dschungel der Baby-Ernährung helfen konnten.
Bis zum nächsten Beitrag aus der Rubrik 1.000 Tage Ernährung!
Anmerkung: Dieser Beitrag enstand mit der Unterstützung von Milupa - Vielen Dank!

4 Kommentare:

  1. Hallo UNS! Lieben Dank für eure tollen Beiträge zum Thema Ernährung. Finde das Thema echt schwierig, man hat irgendwie immer Angst, dass man was falsch machen könnte. Deswegen sind solche Infos immer wieder gut!
    Bei uns ist/war es so: Luis (übrigens nur einen Tag nach Lotte geboren) wurde 4 Monate voll gestillt. Dann wollte er irgendwie nicht mehr so recht und wir haben den Mittagsbrei eingeführt und dann nach und nach die anderen Mahlzeiten. Im Oktober 2013 war er dann voll umgestellt bis auf das Frühstück. Da wollte er aber dann auch keine Muttermilch mehr, also habe ich schweren Herzens mit 1er Milch angefangen. Hat er gut vertragen und mochte er immer gerne. Auf Anraten der Kinderärztin machen wir es jetzt seit dem 1. Geburtstag so: Abwechselnd kriegt er zu seinem Obstfrühstück einen Tag eine Tasse Kindermilch, am nächsten eine Tasse Kuhmilch, dann wieder Kindermilch etc. Die Ärztin meinte, dass er so die wichtigen Nährstoffe alle bekommt, aber sich auch den Geschmack von Kuhmilch gewöhnen kann. Klappt bisher gut und solange er es mag, machen wir so weiter.
    Liebe Grüße aus München!

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    1. Hallo Johanna,

      vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht! Schön, dass es so gut mit den Alternativen zum Stillen klappt. Es ist ja wirklich ein wahrer Ernährungs-Dschungel und es gibt so viel zu beachten...

      Liebe Grüße aus dem Norden ;)

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  2. Danke für den Beitrag :) Ich hoffe so sehr das es diesmal mit unserem Baby inside mit dem Stillen klappt. Das wäre mein größter Herzenswunsch :)

    Liebste Grüße kiki von http://www.kikimees.blogspot.de

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    1. Das kann ich verstehen. Stillen ist praktisch und so einfach. Aber nicht stressen ;)

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